Saisonauftakt in Oschersleben - 1. + 2. Seriensportlauf

Auftaktrennen in Oschersleben – Die Saison 2013 beginnt

Samstag, 13.04.2013
Der Wecker klingelte gegen 6:30 Uhr und sofort war ich auf den Beinen. Heute geht es Richtung Oschersleben, wo der 1. und 2. Lauf der deutschen Seriensport Meisterschaft 2013 ausgetragen wird.
Die Freundin wecken, frühstücken, duschen, Abfahrt. Ca. um 8 Uhr fuhren wir dann los. Das Auto sowie der Hänger waren, wie bereits in der Vergangenheit, am Tag zuvor schon gepackt.
  Die Fahrt war recht unspektakulär. Wir hatten nur einen kurzen Stau und so waren wir nach 480 km und guten 6 Stunden gegen 14:15 Uhr im Fahrerlager in Oschersleben angekommen. Wir erblickten die MTRler sofort, sagten kurz „Hallo“ und drehten noch zwei Runden im Fahrerlager bis wir uns einig waren wie wir uns stellen wollen :-P Wir schlugen unser Lager neben Kai (#442) auf. Nachdem wir das Zelt aufgebaut und den Hänger ausgeladen hatten, trat ich meine erste Fahrt auf einem motorisierten zweirädrigen Gefährt für 2013 an. Zur Anmeldung und technischen Abnahme. Papiere, Lizenz und Helm geschnappt und ab gings. Zu meinem Staunen verlief alles komplett reibungslos. Ich habe nichts an Papieren zu Hause vergessen, noch wurde irgendetwas an dem Bike bemängelt. Das gabs die ganze Saison 2012 nicht :-D
Anschließend machte ich mich an die ersten Vorbereitungen für den morgigen Tag. Die Dauerprüfungen sowie beide Rennen waren für Sonntag angesetzt. Ich zog für die Dauerprüfungen wieder die Supercorsas auf die Felgen. Nachdem das erledigt war, ging es zum gemütlichen Teil des Tages über. Da sich mittlerweile die meißten Fahrer eingefunden hatten, konnte viel Benzin gequatscht werden. Dies ging dann zum gemeinsamen Grillen über wobei die neuen Fahrer vorgestellt, neue Regeln bzw. Abläufe erläutert und die Starterpakete verteilt wurden.
Ein absolut gelungener Abend, der aber nicht allzu alt wurde. Gegen 22 Uhr machten wir uns ab ins Bett. Wir wollten schließlich für den folgenden Tag fit sein :-P

Sonntag, 14.04.2013
Um 7 Uhr hieß es aufstehen, in Ruhe frühstücken und kurz darauf die Reifenwärmer aufziehen. Es war trocken und von den Temperaturen auch ok, so dass ich mich für die Supercorsas entschied. Ich ging die Strecke gedanklich durch und versuchte mich so schon ein wenig vorzubereiten. Ich bin seit fünf Monaten kein Motorrad mehr gefahren. Mit der Renn SV war das letzte Mal September 2012 in Assen. Hinzu kommt, dass ich das neue volleinstellbare Wilbers Federbein noch nicht testen konnte. Das Ganze ein mulmiges Gefühl zu nennen wäre jetzt übertrieben, aber dass ich absolut null Vorbereitung hatte geisterte mir dann doch im Kopf herum.

9:25 Uhr, 1. Dauerprüfung
Die erste Dauerprüfung stand an. Visier runter und los geht’s.
Wir rollten aus der Boxengasse und ich begann meine ersten Runden für 2013 zu drehen. Ich ging das Ganze recht sachte an. Doch trotzdem fühlte ich mich nicht wohl. Meine Linienwahl war katastrophal, die Bremspunkte stimmten hinten und vorne nicht und so versuchte ich es wieder mit in den Helm Gequatsche alla Alex Hofmann. Es zeigte Wirkung, wenn auch nur leicht. So drehte ich meine Runden und beendete die erste Dauerprüfung ohne besondere Vorkommnisse.

11:15 Uhr, 2. Dauerprüfung
Für die zweite Dauerprüfung montierte ich neue Racing Bremsbeläge, die mir Hardy empfohlen hatte. In der ersten Dauerprüfung ließ ich die alten Beläge noch drauf um einen sauberen Vergleich zu den neuen zu haben.
Ich begann sofort wieder mit meinem Gequatsche im Helm. Ich kann es nicht erklären, aber es hilft mir ungemein. Und ich fand deutlich besser einen Rhythmus für mich. Erst fuhr ich ein paar Runden zusammen mit Kai (#442) und als dieser nach einem Verbremser meinerseits vorbei ging, zog ich meine Runde alleine bis ich auf Herby (#475) auflief. Dieser hatte auf seinem Heck eine Kamera montiert so dass ich mich entschied hinter ihm zu bleiben. So filmten wir uns bis zum Schluss der Dauerprüfung gegenseitig :-P
Schnellste Runde hier 1:48.xxx

14:10 Uhr, 1. Rennen
Für das Rennen montierte ich frische Conti Race Attack. Die Maschine war fertig vorbereitet, ich bereits in der Lederkombi und so hörte ich noch eins zwei Lieder um mich auf das Rennen einzustellen. Als die Durchsage zum fertig machen kam, zog ich mich fertig an und lies dabei die Maschine schon mal laufen. Ohrenstöpsel rein, Helm auf, Reifenwärmer runter, Maschine abgebockt und raus gings von der Besichtigungsrunde in die Startaufstellung. Da sich die Startaufstellung nach dem Meisterschaftsstand des Vorjahres orientierte, fand ich mich in der 4. Startreihe auf Platz 14 wieder. Eine durchaus passable Ausgangssituation.
Wir starteten in die WarmUp Runde. Hahn voll auf und Gas geben. Temperatur für die Reifen ist gleich wichtig. Eine Runde und schon standen wir wieder auf der Start / Ziel in der endgültigen Startaufstellung.
Die Strecke wurde frei gegeben, Visier runter, durchatmen, jetzt geht’s los. Die Motoren heulten auf, die Ampel leuchtete rot…. Und aus. Feuer frei!
Doch so toll war mein Start nicht. Rechts war Holger (#496) sofort vorbei. Also Gas geben und ordentlich auf die erste Kurve beschleunigen. Ich konnte aufholen und ging sowohl wieder an ihm als auch an Ingo (#427), Marco (#477) und Chris (#425) vorbei. Doch Puste Kuchen. Auf der Bremse waren alle drei wieder vorbei. Verdammt! Es heißt nicht umsonst wer später bremst ist länger schnell. Ich muss mir das wohl nochmal verinnerlichen :-P
Ja und was soll ich sagen, das wars dann im Großen und Ganzen auch schon. Nach dem Start passierte nicht mehr viel. Chris (#425) ist in der Hasseröder gestürzt und schied somit aus dem Rennen aus. Eine Runde später stürzte auch Herby (#475) in besagter Kurve. Er rutschte auf Öl weg, das Chris (#425) verloren hatte, wie sich später herausstellte. Doch zum Glück ist beiden nichts passiert.
Ca. 3 Runden vor Schluss ging Ende Start / Ziel dann noch Christian (#414) an mir vorbei. Wow wo kam er denn her? Und wieder musste ich feststellen, dass ich mir den Spruch mit dem später Bremsen weiter verinnerlichen muss. So fuhr ich das Rennen auf Platz 12 liegend zu Ende. In den letzten beiden Runde konnte ich die Lücke zwischen Tom (#402) und mir ordentlich zufahren. Doch es langte nicht. Mir fehlten zum Schluss lediglich eine zehntel Sekunde. Eine Runde mehr und es hätte geklappt…
So wurde es für das erste Rennen der Saison ein 12. Gesamtplatz. In der Minitwin Wertung lag ich auf Platz 8 und mit einer schnellsten Runde von 1:45.115 war ich auch zufrieden.

17:10 Uhr, 2. Rennen
Das zweite Rennen stand an. Ich wollte mich auf jeden Fall steigern und so ging ich vor dem Rennen nochmal duschen um locker und entspannt zu sein. Das tat gut. Frisch geduscht in die Kombi rein und mit passender Musik wieder auf das Rennen einstimmen.
Auf geht’s in die Besichtigungsrunde. Ich war so heiß auf das Rennen und schon völlig konzentriert. Und so befand ich mich auf einmal in der Startaufstellung. Von der Besichtigungsrunde hatte ich wenig mitbekommen :-P
Ich startete diesmal aus Reihe 3 von Platz 12 ins Rennen. Doch zuerst auch hier wieder die WarmUp Runde und die Reifen auf Temperatur halten.
Anschließend ging es los. Alle auf Position, die Ampel geht wieder auf Rot. Und dann… Aus! Jetzt mach das du nach vorne kommst und nicht zu früh bremsen. Doch erst mal weit gefehlt. Ich ließ die Kupplung zu schnell kommen und so stieg mein Vorderrad. Schei*e :-(
Durch beschleunigen auf die erste Kurve zu. Ich konnte wieder an Ingo (#427) vorbei gehen. Doch erneut kam er vor der ersten Kurve auf der Bremse an mir vorbei. Ebenso Marlon (#412) mit hohem Tempo und Kai (#442) ließ mich auch noch hinter sich. Na Glückwunsch. Alles was du dir vorgenommen hast, ist dahin. Also dran bleiben. So lass ich mich nicht abfertigen. Wir ließen die erste Kurve hinter uns und fuhren auf die Hasseröder zu. Ich will gerade einlenken, da sticht auf einmal Felix (#418) innen rein. Langsam dachte ich, ich bin im falschen Film. Die SV läuft doch super. Bin ich über den Winter und die lange Pause so mieß geworden? Das wollte ich nicht glauben und nahm ordentlich Schwung in die Kurve mit um Felix direkt danach wieder auszubeschleunigen. Es ging durch die Tripple links, anschließend durch die lang gezogene Rechts, die schnelle S-Kombination auf die Gegengerade. Hier sog ich mich im Windschatten an Kai ran um auch an ihm vorbei zu gehen. Das wäre geschafft. Nun weiter ordentlich Gas geben und Meter machen. Die nächsten Kurven kamen und ich befand mich in Runde zwei. Marlon, noch immer vor mir liegend, zog ordentlich am Kabel und so brauchte es die ganze zweite Runde, bis ich die Lücke zu ihm geschlossen hatte. So konnte ich dann zu Beginn der dritten Runde auf Start / Ziel aus seinem Windschatten heraus an ihm vorbei gehen. Nun war ich auch an den anderen wieder dran. Direkt vor mir nun, Tom (#402) auf seiner neuen Duke R. Tom konnte ich, nachdem ich schön Schwung aus dem Shell-S mitgenommen hatte, eine Kurve bevor es wieder auf Start / Ziel ging, innen überholen. Sehr gut. So kanns weiter gehen. Als nächstes war Robert (#413) vor mir. Wir bogen also auf Start / Ziel zu Runde vier ein. Ich blieb an seinem Hinterrad um eine Möglichkeit zu finden ihn überholen zu können. Auf der Gegengerade war es dann soweit. Schön hintereinander flogen wir die Gerade entlang. Und dann überwindete ich mich, zog kurz vorm Anbremsen aus seinem Windschatten heraus und bremste mich innen vorbei. Kurzer Gedanke du bist zu schnell, doch alles gut. Kein Wackler und ich konnte die Linie halten. Na geht doch. So klappts auch mit dem später Bremsen :-D
Die nächste Dreiergruppe vor mir, war Ingo (#427), Marco (#477) und Patrick (#495). Auf Start / Ziel zur Runde fünf beschleunigte ich Ingo aus und machte somit wieder einen Platz gut. Ich brauchte die Runden fünf, sechs, sieben, acht und neun um so dicht an Marco heran zu kommen, dass ich zu Beginn der Runde 10 auf Start / Ziel an ihm vorbei gehen konnte. Jetzt bloß nicht wieder zurück überholen lassen. Das darfst du dir jetzt nicht geben. So machte ich Jagd auf Patrick. Und auch ihn konnte ich Ende Start / Ziel in Runde 11 überholen. Jetzt war niemand mehr direkt vor mir zu sehen. Also Meter machen, Hahn aufziehen und Platz halten. Aus Erfahrung von letztem Jahr drehte ich mich bewusst nicht nach hinten um. Ich konzentrierte mich auf den Blick nach vorne. Ich kam in Runde 12. Noch zwei Runden wurden angezeigt. Diese 12. und noch eine weitere. Komm schon Junge, gleich hast du‘s gepackt. Beim Anbremsen der kleinen schnellen S-Kombination ging innen auf der Bremse auf einmal Ingo (#427) an mir vorbei. Mist, mit ihm habe ich beim besten Willen nicht gerechnet. Ok, dran bleiben. Den holst du dir wieder beim rausbeschleunigen. Doch Pustekuchen. Auf der Gegengerade hat es nicht gereicht. Er hatte zu viel Schwung und ist einfach eine Wucht auf der Bremse. Wir kamen wieder auf Start / Ziel an. Letzte Runde. Jetzt hieß es dran bleiben. Letzte Chance. Doch wir liefen auf ein paar Überrundungen auf, die wir bereits in Runde sieben überrundet hatten… Kein Kommentar.
Wir fuhren auf die Hasseröder zu. Ingo sehr weit innen um mir die Tür zu zu machen. Gleiches Spiel dann bei der darauf folgenden Triple links und es kam der nächste Überrundete. Er behinderte uns beide leider in der schnellen S-Kombination sowie Anfang der Gegengerade, sodass Patrick (#495) aufschließen und dann Ende der Gegengerade beim Anbremsen an uns vorbei gehen konnte. Das durfte doch jetzt nicht wahr sein. Bei allem Respekt, da haben die Streckenposten blau zu winken. Dafür sind sie doch da… Natürlich reichten die drei darauf folgenden Kurven nicht mehr um noch an einem der beiden oder sogar an beiden vorbei zu gehen. So verlor ich meinen guten 7. Platz und schloss das Rennen auf Gesamtplatz 9 ab. In der Minitwin Wertung lag ich diesmal auf dem 6. Rang.
Mich ärgerte dieses Geschehen, aber ändern konnte und kann ich es jetzt auch nicht mehr. Als Erfahrung abhaken und fertig…
Schnellste Runde diesmal: 1:44.135
Im Parc fermé wurde abgeklatscht und gefachsimpelt. Wie nach jedem Rennen ;-)
Eine gute halbe Stunde später war dann die Siegerehrung angesagt.

Für den 6. Platz der Minitwin Wertung im 2. Rennen bekam ich noch einen Pokal mit. Damit hatte ich nicht gerechnet irgendwie :-P

Dafür freute ich mich dann umso mehr.

Fazit aus OSL: Ich bin trotz der misslichen letzten Runde im 2. Rennen mehr als zufrieden mit dem Ergebnis. Ich hatte 0 Vorbereitung, saß ewig nicht mehr auf dem Motorrad, bin letztes Jahr in Oschersleben gestürzt und hatte dort auch mein schlechtestes Saisonergebnis. Von daher habe ich an dem 12. und 9. Platz absolut nichts auszusetzen =) Und dass ich mich im Vergleich zum Vorjahr um 3,8 Sekunden verbessert habe, stimmte mich ebenso froh.
Hier auch noch mal ein kurzes Feedback zum Wilbers Federbein… Einen Unterschied im Fahrverhalten konnte ich nach dem langen Winter zum GSX-R Federbein leider nicht feststellen. Doch den Unterschied, dass das Federbein besser arbeitet, konnte ich deutlich sehen. Und zwar am Hinterreifen. Der frische Conti Race Attack war sehr sauber aufgerauht. An den Profilrillen bildeten sich keinerlei Wülste. Mit dem GSX-R Federbein, konnte man solche dort finden. Ein Zeichen, dass der Reifen mit dem GSX-R Bein mehr arbeiten musste. Und in der Rundenzeit spiegelte sich das ganze auch wieder. Von daher kurz und knapp zusammen gefasst: Absolutes Pro für das Wilbers Federbein  ;-)


Die nächsten beiden Rennen stehen am 1. Mai am Nürburgring an. Ich freue mich über jeden Besucher und würde mich freuen, den ein oder anderen von euch zu treffen =)
Mein Ziel ist ganz klar. Meine Leistung aus Oschersleben zu steigern und mich weiter zu verbessern. Es wird also interessant  ;-)



See you am Nürburgring. Bis dahin.
Duffy #486

Nächster Termin:

 

09. - 11. Mai 2024
Nürburgring (GP-Strecke)

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